Sonntag, 23. August 2015

Dankbar die Reise abschließen

Alles hat ein Ende – leider auch jede noch so schöne Reise! Im Rahmen einer fünfteiligen Serie verrate ich euch jede Woche ein paar Tipps und Übungen, mit denen ihr "Achtsam durch den August" und eure Urlaubszeit kommt. Diesmal erfahrt ihr, wie ihr eure Wehmut über das Urlaubsende mithilfe der Dankbarkeit verringert.

„Schöne Tage: Nicht weinen, dass sie vorüber – sondern lächeln, dass sie gewesen sind.“ Dieses wundervolle Zitat habe ich mir mittlerweile zum Leitgedanken für jede Reise gemacht. Abschiednehmen gehört nämlich nicht gerade zu meinen Königsdisziplinen. So war ich früher am Urlaubsende oft sehr traurig, dass die schönen Tage so schnell vorbei gegangen sind. Zwar bin ich das auch heute noch. Aber mithilfe der „Brille der Dankbarkeit“ überwiegt jetzt das lachende und nicht das weinende Auge. Und dieses wichtige Reiseutensil möchte ich euch heute durch diesen Blogbeitrag mitgeben.

Tipp 1: Magische Momente einfrieren

Ob ein gigantischer Sonnenuntergang, das köstliche Essen am Buffet oder das Flair in den kleinen Gässchen am Urlaubsort – es gibt so viele magische Momente, die wir auf unseren Reisen am liebsten für die Ewigkeit einfangen möchten. Doch wie hält man solche Erinnerungen am besten fest?

Tipp: Weg mit dem Smartphone, her mit der vollen Aufmerksamkeit! Was uns so beeindruckt, dass wir nicht gleich in Worte fassen können, hat erst mal einen Moment des Innehaltens verdient. Nehmt mit allen Sinnen bewusst wahr, was euch gerade so begeistert: Was seht ihr? Was hört, riecht und schmeckt ihr? Und wie fühlt sich das an? So bekommt ihr viel mehr mit, als wenn ihr bei jeder Gelegenheit die (Handy-)Kamera zückt.

Und um eure Eindrücke lange lebendig zu halten, könnt ihr sie auch teilen – zum Beispiel mit euren Mitreisenden. Sprecht darüber, wie (unterschiedlich) ihr das Erlebte wahrnehmt, was euch besonders beeindruckt. Oder schreibt eine Postkarte an eure Lieben zuhause und schildert ihnen eure „magischen Momente“ ausführlich. Natürlich könnt ihr auch eine Karte an euch selbst schicken und euch auch noch lange nach eurem Urlaub an diesen detaillierten Beschreibungen erfreuen.

Tipp 2: Kleinigkeiten (wieder) wertschätzen

Es sind oft die kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen. Nicht nur im Alltag, sondern auch im Urlaub. Bei der Ankunft fallen uns diese Kleinigkeiten meist noch besonders auf. Doch schon nach einigen Tagen gehören auch das bequeme Hotelbett, die Freundlichkeit der Menschen und das Meer in Hörweite wie selbstverständlich dazu.

Tipp: Nutzt gerade den letzten Tag, um die Kleinigkeiten eures Urlaubs nochmals richtig wertzuschätzen. So verankert ihr diese auch fest in eurer Erinnerung. Fangt morgens beim Aufwachen an: Wofür seid ihr in diesem Moment besonders dankbar? Für das Wetter oder ein Erwachen ohne Wecker? Oder auch dafür, diese Reise mit einem Menschen an eurer Seite teilen zu können? Behaltet euch diese innere Haltung und Wahrnehmung so gut es euch möglich ist, über den kompletten Tag.

Reflektiert am Abend dann nochmals, was euch alles erfreut hat. Vielleicht schreibt ihr ja ein Reisetagebuch – hier könnt ihr alles nochmals ausführlich festhalten. Schön ist es aber auch, die Eindrücke mit anderen zu teilen. Tauscht euch doch mal mit Mitreisenden oder euren Urlaubsbekanntschaften über eure Top-3-Kleinigkeiten des Urlaubsalltags aus. Oder noch besser: Lasst die Menschen, die dafür verantwortlich sind, auch gleich teilhaben. Bedankt euch direkt beim Koch für das unglaublich leckere Zitronen-Sorbet, beim Gärtner für den rosenbewachsenen Durchgang zum Pool oder bei der Putzfrau für euer sauberes Zimmer.

Tipp 3: Die positive Perspektive betrachten

Auf der Heimreise verbringen wir häufig viel Zeit damit, den eigenen Gedanken nachzuhängen. Nicht alle tragen dazu bei, dass wir uns wieder auf zu Hause freuen. „Oh man, morgen um die Zeit muss ich schon wieder arbeiten.“ Oder: „In Deutschland ist es jetzt bestimmt schon wieder herbstlich und ich kann abends nicht mehr ohne Jacke aus dem Haus.“ Oder: „Die lockere, entspannte Art der Menschen dort wird mir echt fehlen. Ich hab schon jetzt keine Lust auf die muffeligen, gestressten Deutschen.“ Wie können wir uns angesichts dieser trübsinnigen Aussichten ernsthaft wieder mit unserem Alltag anfreunden?

Tipp: Jede Medaille hat zwei Seiten. Schaut euch daher immer auch die zweite, positive Seite eines trübsinnigen Gedankens an. Freut euch beispielsweise daran, dass ihr überhaupt eine Arbeit habt, der ihr nach eurem Urlaub wieder nachgehen könnt. Das ist nicht selbstverständlich – gerade in vielen südlichen Urlaubsländern. Außerdem gibt euch euer Job gleichzeitig die Möglichkeit, überhaupt auf Reisen gehen zu können. Auch die Sache mit dem Wetter ist relativ. In Deutschland haben wir schließlich auch das Privileg, ganz unterschiedliche Jahreszeiten genießen zu dürfen. Wem das ganze Jahr über nur die Sonne auf den Bauch scheint, weiß das längst nicht mehr so zu schätzen, wie wir, die auch Schnee und Kälte kennen.

Und auch wir Deutschen haben unsere liebenswerten Eigenschaften. Eine, die ich nach meinem halbjährigen Spanien-Aufenthalt wirklich zu schätzen gelernt habe, ist beispielsweise unsere Zuverlässigkeit :) Bei näherem Betrachten fallen euch bestimmt noch weitere gute Eigenheiten ein, die ihr auch wieder an den Menschen hier schätzt! So könnt ihr auch die ein oder andere Marotte viel leichter mit einem Augenzwinkern wegstecken.

Achtsamkeitsübung: Das Dankbarkeits-Tagebuch (Dauer: 5 min)

Diese Übung ist eine meiner absoluten Lieblingsübungen. Ganz einfach deshalb, weil sie unendlich glücklich macht. Gleichzeitig richtet ihr eure Aufmerksamkeit noch mehr auf die vielen positiven Dinge des Alltags. Probiert es wirklich mal einen Monat lang aus und legt euch ein kleines Heftchen als richtiges „Dankbarkeits-Tagebuch“ an!

Anleitung: Nehmt euch am besten vor dem Zubettgehen fünf Minuten Zeit und lasst den Tag vor eurem inneren Auge revue passieren: Welche kleinen und großen Freude haben heute euren Tag erhellt? Worüber habt ihr euch gefreut, was hat euer Herz zum Lachen gebracht?

  • Schließt dazu am besten kurz die Augen;
  • …atmet und lächelt;
  • …und nehmt dann Stift sowie euer „Dankbarkeits-Tagebuch“ zur Hand und macht euch Notizen.

Ob eine oder zwanzig Stichpunkte – hier gibt es kein gut oder schlecht! Genauso wenig gibt es ein „richtig“ oder „falsch“. Das Lächeln der Bäckerei-Verkäuferin kann ein ebenso „richtiger“ Dankbarkeits-Moment sein, wie die Gehaltserhöhung. Viel Freude bei eurem Tagesrückblick – so schlaft ihr garantiert auch mit einem Lächeln auf dem Gesicht ein!

Wie geht es euch in den letzten Tagen eurer Urlaubszeit? Welche Ideen habt ihr noch, um das Ankommen im Alltag erträglicher zu machen? Ich freue mich auf eure Rückmeldungen!

1 Kommentar:

  1. Einer meiner Lieblings-Momente, die ich diesen Sonnenuntergang am Rande der Welt erobert. Wenn es gibt nichts vor, sondern nur das Meer. Das ist, wo ich ging um https://poseidonexpeditions.com/de/nordpol/ . Ich rate allen, dorthin zu gehen. Emotionen sind nicht Worte. Sehr cool.

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